Offenes Bücherregal in Störmede läuft wie „geschnitten Brot“ und sucht neues Material
Birgit Grahl Schrankpatin aus dem Team der Katholischen Bücherei berichtet über den Erfolg des offenen Bücherregals am Parkplatz der Volksbank.
Die Bücherzelle läuft wie „geschnitten Brot“. Es ist unglaublich, wie die Bücherzelle von den Störmedern angenommen wird. Besonders freue ich mich immer, wenn auch Spiele, Kinderbücher oder Magazine gebracht werden. Aktuell könnte ich etwas Mithilfe gebrauchen. Daher dachte ich mir, ich berichte einfach mal wie es so mit dem Offenen Bücherschrank vor der Volksbank so läuft.
- In normalen Zeiten gehen monatlich um die 200 Bücher und 40 Zeitungen durch die Zelle. Es gibt auch immer wieder Stoßzeiten, wie z. B. an Karfreitag, Ostersonntag oder den Advent. Da geht dann deutlich mehr dadurch.
- Zeitungen/Magazine/Rätselhefte/Comics könnten gerne mehr sein. Aber mehr kann ich einfach nicht auftreiben. Die liegen auch immer nur wenige Minuten, bis sie geholt werden. Leider tauchen sie nie wieder auf. Ich hoffe sie werden im Freundeskreis weitergegeben und nicht weggeworfen. Ansonsten können Zeitschriften wie z. B. beim Arzt mehrere lesen. Dazu wäre es schön, wenn sie zurückkommen würden. Es ist nicht schlimm, wenn sie älter sind.
- Weiter brauchen wir unbedingt Kinderbücher und Krimis. Ich habe zwar ein volles Buchlager, aber Kinderbücher und Krimis verdunsten regelrecht. Gerade bei Corona ist absolut alles weggeholt worden. Was auf dem unteren Brett steht, ist mein kläglicher Rest an Kinderbüchern. Gesucht wird Lesefutter für die Altersgruppe Stöpsel bis Grundschule. Bei den Krimis (oberes Brett) komme ich noch ein paar Wochen hin. Ich denke allerdings zu den Sommerferien brauche ich wieder Nachschub.
- Was wir auf keinen Fall benötigen sind Kochbücher und Duden. Die bleiben einfach liegen, weil das eher gegoogelt wird. Ich habe es mal mit einer Sonderkiste Kochbüchern versucht. Als sie sich nach 1 Woche verdoppelt hatte, statt sich zu leeren, habe ich das Experiment wieder abgebrochen.
- VHS-Kassetten können wir auch nicht gebrauchen. Anscheinend hat kaum noch jemand einen VHS-Recorder.
- Bücher, die aus der Zeit vor 2000 sind, bleiben leider auch liegen. Anscheinend gibt es in Störmede keinen Bedarf dafür. (Dazu zählt auch Konsalik!) Ich denke es ist schon der Einband, der oft zu altmodisch ist und das Frauenbild. Eine Ausnahme sind Kinderbücher, die gehen einfach immer, egal wie alt. Allerdings ist der Zustand wichtig. Gerade bei Kindern sollten sie sauber, heile und komplett sein.
- Oftmals sausen auch nicht typische Dinge durch die Zelle: Spiele, Puzzle, Musikgeräte, Lesezeichen u. v. m.. Damit können wir gut leben und es wird angenommen. Problematisch sind eher Dekoartikel für Erwachsene, alles aus der Nazizeit oder Lebensmittel. Olles, stark Verschmutztes oder Kaputtes entsorgen wir einfach.
- Nachdem ich herausgefunden habe, dass der kleine Zusatztisch immer kaputt ist, weil er gerne als Hocker genommen wird, hat mein Mann ihn jetzt derart verstärkt, dass er das auch aushält. In der Tür gibt es einen „Aufhaltestab“. Die passende Bodenhülse ist vor der Zelle. Bitte nach Gebrauch wieder einfahren.
- Größere Sammlungen kann man mir zum Buchlager zu bringen. (Meine Telefon-Nr. steht an der Zelle). Ich räume immer nach, sobald Lücken im Schrank entstehen. Ich schaue neue Spenden immer sofort durch. Oft finde ich Privates oder Irrläufer. Wenn ich den Spender kenne, dann weiß ich, wem man es zurückgeben kann. Vom Liebesbrief über Freundschaftsbüchern bis hin zu wertvollen Buchausgaben hatten wir schon alles dabei. Bislang schaffte ich es immer es zurückzugeben oder in die richtigen Hände. Aber so wäre es einfacher.
- Gut meinende Menschen verschleppen unsere Störmeder Bücher gerne in die Geseker Zelle. Das ist nicht nötig. Die kommen ganz gut ohne unsere Mithilfe zurecht. Natürlich darf sich jeder an allen Zellen bedienen, aber extra austauschen ist nicht nötig.
Mir ist meine „Kollegin“ und Schrankpatin abgesprungen. Wenn jemand Lust hat mich dabei zu unterstützen, wäre das schön. Ich brauche einen Copiloten, der am Wochenende oder an Feiertagen etwas Ordnung macht. Das ist meistens in 5-10 Minuten erledigt. Meine Telefon-Nr. steht auf der Tür des offenen Bücherschrankes, wenn jemand Interesse hat.